Ein Tropfen Blut

Ein ganz beson­derer Saft

WOBs up kids

Du bist ja sicher­lich schon einmal hinge­fallen, oder? Dann hat es geblutet. Nach einer gewissen Zeit hat sich die Wunde geschlossen und du bekamst einen Schorf. Nach ein paar Tagen hat sich der Schorf abgelöst und du hattest deinen Sturz schon wieder vergessen.

Weißt du eigent­lich, wie viel Blut im mensch­li­chen Körper fließt? Erwach­sene Menschen wie deine Mama haben rund sechs Liter Blut in sich, das ist so viel wie sechs Packungen Milch.

Wie gut, dass wir diesen Lebens­saft haben! Weißt du warum? Um diese Frage zu beant­worten, habe ich die Ärztin Dr. Beate Rothe im Wolfs­burger Klinikum besucht. Ich wollte von ihr wissen, wozu wir Blut haben, was Blut kann und wie wir anderen Menschen mit unserem Blut helfen können. Frau Dr. Rothe ist nämlich Fachärztin für das Labor, welches sich um das gespen­dete Blut kümmert, sowie für Blutkrank­heiten und für Trans­fu­sionen (das ist die Übertra­gung von Blut eines Menschen auf jemanden, der Blut braucht).

Dr. Beate Rothe aus dem Klinikum Wolfsburg erklärt uns das Blut
Dr. Beate Rothe aus dem Klinikum Wolfsburg

Welche Aufgabe hat denn der rote Saft in unseren Adern, habe ich Frau Dr. Rothe gefragt. „Ja, unser Blut ist ein eigenes Organ und es hat die lebens­wich­tige Aufgabe, Nährstoffe, Sauer­stoff und Eiweiß dorthin zu trans­por­tieren, wo es gebraucht wird, und schäd­liche Stoffe wieder abzutrans­por­tieren.“ Sie erklärt mir, dass das Blut aus mehreren festen Bestand­teilen besteht: den roten Blutkör­per­chen, die dem Körper den Sauer­stoff bringen, und den weißen Blutkör­per­chen, die (Infek­tions-) Krank­heiten bekämpfen. Dann gibt es noch die Blutplätt­chen: Sie haben die Aufgabe, offene Wunden zu verschließen. Die produ­zieren also den Schorf, den du nach einer Verlet­zung bekommst.

Das “flüssige Gewebe”

Neben den festen Bestand­teilen besteht unser Lebens­saft auch aus flüssigem Stoff und das ist das Blutplasma. Alle genannten Bestand­teile sind sehr wichtig für andere Menschen, deren Blut krank ist oder die zum Beispiel durch einen Unfall oder eine Operation viel Blut verloren haben. Es gibt auch Menschen, die die Krankheit Leukämie haben. Sie können nicht mehr genug Blut bilden, erzählt mir Frau Dr. Rothe.

Spenden rettet Leben

Da man den Lebens­saft noch nicht künstlich herstellen kann, können gesunde Menschen 4- bis 6‑mal im Jahr Blut spenden. Und das geht so: Mit einem kleinen „Pieks“ wird aus einer Ader ungefähr ein halber Liter Blut in einen Plastik­beutel abgezapft. Diese Menge wird dann in drei Sorten getrennt, einge­froren oder als Blutkon­serve im Kühlschrank aufbe­wahrt. Die Blutplätt­chen sind übrigens nur vier Tage haltbar. Am häufigsten werden die roten Blutkör­per­chen gebraucht – sie halten sechs Wochen. Plasma lässt sich monate­lang aufbe­wahren. „Blut zu spenden ist sehr wichtig, denn damit kann Leben gerettet werden“, betont die leitende Ärztin am Ende unseres Gesprächs. Es gibt übrigens auch einen „Weltblut­spen­detag“, der ist immer am 14. Juni.

Wenn dich das Thema Blut noch mehr inter­es­siert, dann empfehle ich dir die Zeichen­trick­serie „Es war einmal…das Leben“, Folge 5 und Folge 6.

Bärbel Mäkeler

Ausgabe 10, DEIN WOLFSBURG, 2019

© WMG, Foto: Thomas Koschel
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