Ein Mittag­essen, das Herz und Seele nährt

Nichts erwärmt das Herz so sehr wie ein gutes Gespräch und ein leckeres Essen. Im Martin-Luther-Saal der Stadt­kir­chen­ge­meinde Wolfsburg finden Besucher beides – beim gemein­samen Mittag­essen jeden Dienstag und Donnerstag um 12 Uhr. Die offene Tür vertieft alte Freund­schaften und fördert neue Bekannt­schaften. So wird der Saal zu einem leben­digen Ort der Begegnung, der die Werte von Gemein­schaft und Zusam­men­halt in unserer Stadt stärkt.

Norma­ler­weise kommen 40 bis 50 Personen, manchmal sogar bis zu 70, in den Martin-Luther-Saal an der Chris­tus­kirche. Dieser rege Besuch zeigt, dass das Angebot mehr umfasst als nur gutes Essen: Die Gäste kommen wegen der schmack­haften Mahlzeiten und bleiben für die herzli­chen Gespräche – so wie Angela. Sie empfindet das Mitein­ander im Haus der Kirche als „sehr angenehm. Hier duzt man sich“, erklärt die 81-Jährige. Neuan­kömm­linge finden durch die einla­dende Gemein­schaft im Saal schnell Anschluss und fühlen sich wohl.

Angela nimmt oft am Diens­tags­an­gebot teil, wenn eine kurze Andacht in der Chris­tus­kirche das Mittag­essen einleitet und zusätz­lich geistige Nahrung bietet. Pastor Frank Morgner, der diese Andachten häufig hält, hebt die Beson­der­heit des gemein­samen Essens hervor. Norma­ler­weise sei dies ein Privileg, das man in der Familie erlebt, sagt der Pastor der Stadt­kir­chen­ge­meinde. „Hier entsteht jedoch eine neue Art der Gemein­schaft. Ich finde unsere Mittags­treffen immer sehr freund­lich und aufge­schlossen. Die Besucher unter­halten sich über Gott und die Welt.“

Jeden Dienstag wird Fleisch oder Fisch serviert, während donners­tags vegeta­ri­sche Gerichte angeboten werden – von Gulasch bis Gemüse­la­sagne ist also für jeden Geschmack etwas dabei. Bei der Organi­sa­tion und Durch­füh­rung dieser Mittag­essen sind viele bekannte Gesichter engagiert. Ruth Thormeier, ehemalige Leiterin des Café Anna, und ihr Team sind für die Dekora­tion der Tische, die Essens­aus­gabe und alles Weitere verant­wort­lich. Ihre langjäh­rige Erfahrung trägt maßgeb­lich zum reibungs­losen Ablauf bei. Die Küche der Martin-Luther-Kinder­ta­ges­stätte am Schachtweg bereitet die Mahlzeiten zu, die sechs Euro kosten. Im Anschluss gibt es gegen eine Spende noch Kaffee und selbst gebackenen Kuchen.

Jeden Monat gibt es einen besonders gut besuchten Tag im Saal, an dem die Stadt­kir­chen­ge­meinde alle zum Mittag­essen einlädt, die 70 Jahre oder älter geworden sind. Sie werden im Rahmen der Andacht mit einer Rose und einem Geburts­tags­ständ­chen geehrt. Das Angebot bringt Menschen zusammen, die sonst oft alleine wären, und schafft wertvolle Verbin­dungen. „Unsere Gäste genießen die Gemein­schaft“, erklärt Frank Morgner. Ein deutli­ches Zeichen dafür ist, dass viele Besucher oft noch eine Stunde länger zu Gast, um die gemein­same Zeit voll auszu­kosten. Im Anschluss an das Essen gibt es noch Kaffee und selbst gebackenen Kuchen.

Auch Angela nimmt gerne die Gelegen­heit wahr, noch länger zu bleiben. Nach dem Tod ihres Mannes vor einem Jahr suchte sie nach Verbun­den­heit und positiven Erleb­nissen, die ihr Halt geben. Genau das findet sie beim Mittag­essen der Gemeinde. An ihrem Tisch entwi­ckeln sich oft Gespräche, die fast freund­schaft­lich sind und Inspi­ra­tion für den weiteren Tages­ver­lauf bieten. Angela betont, wie sehr sie diese Momente schätzt: „Die Zeit hier tut mir sehr gut.“

Eine Anmeldung zum Mittags­tisch ist nicht erfor­der­lich – alle sind herzlich willkommen, auch spontan einzu­kehren und Teil der Gemein­schaft zu werden.

S. Boysen

08/2024

Beitrags­bild: © Stadt­kir­chen­ge­meinde Wolfsburg
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