Fine Rasche von den Young Grizzlys

Fine Raschke von den Young Grizzlys

Einfach eine Grizzly

Auf Schlitt­schuhen nach Peking: Wenn auf dem Eis alles glattgeht, dann fährt Fine Raschke von den Young Grizzlys zu den Olympi­schen Winter­spielen 2022. Vorher warten auf die 19-Jährige die Berufung ins Natio­nal­team, das Quali-Turnier – und dieses W‑O-L-F-S-B-U-R-G-Interview. Los geht’s!

Wolfsburg: „Für mich ist Wolfsburg die perfekte Stadt zum Leben. Sie ist nicht zu groß und auch nicht zu klein. Wenn ich abends mit Freunden etwas unter­nehmen möchte, kann ich nett essen, einen Cocktail trinken oder im Allerpark spazieren gehen. Wolfsburg bietet alles, was ich brauche.“

Olympia: „Mein großes Ziel sind die Olympi­schen Spiele. Mit Athleten aus aller Welt im Olympi­schen Dorf zu wohnen, wäre eine komplett neue Erfahrung für mich. Im November ist das Quali­fi­ka­ti­ons­tur­nier mit der Natio­nal­mann­schaft. Ich werde alles dafür tun, dass ich dann dabei bin und es mit den Winter­spielen in Peking klappt.“

Lieblings­essen: „Wenn ich von Lehrgängen mit der Natio­nal­mann­schaft nach Hause komme, dann macht meine Mutter immer Nudeln mit Meeres­früchten für mich. Während der Turniere sind fettige Pizzen nichts für die Spiele­rinnen. Dann gibt’s Nudeln, Kartof­feln, Reis und Salat, damit sich der Körper viel heraus­ziehen kann.“

Fine: „Viele gehen davon aus, dass Fine mein Spitzname ist, doch ich heiße tatsäch­lich so. Und einen Spitz­namen brauche ich nicht – mein Name ist ja schon so schön kurz. Mein großer Bruder heißt Fabian und meine ältere Schwester Fenja. Da war natürlich klar, welchen Anfangs­buch­staben mein Name haben würde.“

Schule: „Es wird mir zum Glück einfach gemacht, den Sport mit dem Unter­richt zu vereinen. Turniere wie die WM gehen schon ein bisschen länger als ein Wochen­ende, und meine Schule – das Phoenix-Gymnasium – hat mich bisher immer freige­stellt. Ich würde mich als gute Schülerin bezeichnen, sodass ich unterwegs alles nachar­beiten kann, was ich zu Hause verpasse.“

Box: „In meinem Zimmer steht eine kleine Box. Hier drin bewahre ich schöne Erinne­rungen an meine Turniere auf wie eine Uhr mit eingra­viertem WM-Logo. Darunter ist auch eine große Deutsch­land­fahne, auf der alle Mädels unter­schrieben haben, dazu viele ausge­schnit­tene Zeitungs­ar­tikel und Eintritts­karten meiner Eltern.“

U18: „Wenn ich jetzt daran denke, bekomme ich sofort eine Gänsehaut. Letztes Jahr habe ich mit den deutschen U18-Junio­rinnen die Weltmeis­ter­schaft in der Division 1 gewonnen – und das als Kapitänin. Nach dem Finale hat man mich als beste Spielerin meiner Mannschaft ausge­zeichnet. Mir fehlen immer noch die Worte, um zu beschreiben, wie stolz ich auf meine Mannschaft bin. Das Turnier wird immer etwas ganz Beson­deres für mich bleiben.“

Reisen: „Inzwi­schen war ich in knapp 20 Ländern, doch gefühlt bin ich wegen der vielen Turniere schon überall gewesen. Wir sind zwar nicht zum Sight­seeing unterwegs, doch ein bisschen was vom Land bekommt man schon mit. Besonders in Japan war es echt cool, die Kultur ist ganz anders als unsere. In meinem Zimmer hängt eine Landkarte, und wenn ich wieder irgendwo gewesen bin, dann markiere ich das.“

Grizzlys: „Mein Verein bedeutet sehr viel für mich, denn ohne ihn würde ich nicht da sein, wo ich heute bin. Die Grizzlys sind auch deswegen besonders, weil sie mich als Mädchen immer gefördert haben, was hierzu­lande keine Selbst­ver­ständ­lich­keit ist. Schön finde ich, dass ich im Verein nicht das Mädchen bin, sondern einfach nur eine von den Grizzlys.“

Stefan Boysen

Titelfoto: © Young Grizzlys

Ausgabe 14, DEIN WOLFSBURG, Winter 2021

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