Orangener Hintergrund mit einem stilisierten Mikrofon für den Digital-Slam

Digital-Slam – Für Rum und Ehre

Beim Digital-Slam wächst zusammen, was auf den Blick so gar nicht zusam­men­ge­hört: handge­machte Poesie und digitale Techno­lo­gien. Im vergan­genen November ging die Veran­stal­tung bereits zum zweiten Mal im Hallenbad-Kultur­zen­trum über die Bühne. Auch im kommenden Herbst wollen sich Nerds, Geeks und Compu­ter­freaks wieder in Lyrik und Kurzprosa messen: für Ruhm, Ehre und eine Flasche Kraken-Rum.

Lassen Sie uns über Inter­es­sen­kon­flikte sprechen: Ich habe den Digital Slam mit organi­siert und stand im vergan­genen November selbst auf der Bühne. Und wenn ich nun hier als Autor von DEIN WOLFSBURG über die Veran­stal­tung schreibe, kann ich sie ja bloß in aller­höchsten Tönen loben.

Andern­falls würde ich Sie anlügen.

Tatsäch­lich gibt dem Digital-Slam so ziemlich alles recht: die starken Besucher­zahlen (gemessen am Andrang an der Abend­kasse), die inhalt­liche Qualität (ablesbar an den Jurywer­tungen) und, ganz wichtig, der erfolg­reiche Wissens­transfer (hörbar bei den Pausen­ge­sprä­chen). Denn ursprüng­lich stammt die Idee für den Digital Slam aus der betrieb­li­chen Weiter­bil­dung. Doch ganz schnell war meiner Kollegin Yvonne Uhde und mir klar, dass er da nicht hingehört; nicht in die Seminar­räume bei Volks­wagen, sondern ins Rampen­licht. Schließ­lich geht Digita­li­sie­rung jeden etwas an, weil sie alle Lebens­be­reiche betrifft – vielleicht noch nicht heute, morgen aber auf jeden Fall.

Was ist eigent­lich Digitalisierung?

Digita­li­sie­rung ist nicht nur der Super-High End-Quanten­com­puter, sondern auch die Kunden­karte im Super­markt; und sie findet nicht nur bei Volks­wagen statt, sondern überall, wo kreative Menschen – zumindest ein Stück weit – die Welt verändern wollen. Entspre­chend haben Anna Deileke und Frank Rauschen­bach, unsere Konter­parts im Hallenbad, das Format mit uns erweitert: Seit der Premiere im Oktober 2017 messen sich einmal jährlich jeweils vier IT-Experten von Volks­wagen und vier externe Slammer mit selbst­ge­schrie­benen Texten zu digitalen Themen. Mal philo­so­phieren sie über künst­liche Intel­li­genz, mal dichten sie übers Nerdsein an sich; und stellen sich nach je zehn Minuten Vortrags­zeit dem strengen Votum der zehn Publikumsjuroren.

Die urteilen anhand zweier Kriterien: erstens, der Unter­hal­tungs­wert muss stimmen; zweitens, die Zuhörer sollen neues Wissen mit nach Hause nehmen. Lachen und Lernen sind beim Digital Slam gleich­be­rech­tigt. Und genau das macht eine Teilnahme mit eigenem Beitrag so unglaub­lich spannend, kann ich Ihnen als Digital Slammer versi­chern. Und als Mit-Organi­sator sage ich Ihnen: Überzeugen Sie sich selbst. Im Herbst geht der Digital Slam aller Voraus­sicht nach in die dritte Runde.

Alexander Kales

DEIN WOLFSBURG, 2019

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