Eishockey-Spiel der Young Grizzlys Wolfsburg

Grizzlys Wolfsburg

Griff nach den Sternen

Kleine Kufen­cracks: Im Eisho­ckey­sport beginnt die Talent­sich­tung schon im Kindes­alter. „Bereits bei den Sieben- und Achtjäh­rigen lässt sich erkennen, ob sie richtig gut Schlitt­schuh laufen können“, sagt Rainer Schuma­cher. Den Grizzlys Wolfsburg eröffnet das gute Möglich­keiten, um den Nachwuchs zu fördern.

Bei den Grizzlys ist einiges neu, damit künftig mehr jungen Spielern*innen der Sprung von der Jugend zu den Profis gelingt. Für Rainer Schuma­cher, Geschäfts­führer bei den Grizzlys und Vorsit­zender des Stamm­ver­eins EHC Wolfsburg, führt an der Förderung von Talenten kein Weg vorbei. „In Zukunft werden wir noch mehr auf den eigenen Nachwuchs schauen“, betont er. „Unser Ziel muss es sein, jedes Jahr ein Talent in unserer U20 zu haben, das es mit der richtigen Förderung ins Profiteam schaffen kann.“ Das würde sich doppelt auszahlen: Die Inves­ti­tionen in die Jugend­ar­beit rentieren sich; und im Team spielen Local Heroes, mit denen sich die Fans identi­fi­zieren können.

Damit dieser Plan aufgeht, ist Christoph Höhen­leitner neuer Trainer der U17 der Young Grizzlys Wolfsburg. Der 37-Jährige hat eine wichtige Mission: Er soll dafür Sorge tragen, dass sich Nachwuchs- und Profi­be­reich enger mitein­ander verzahnen. Mit seinem Erfah­rungs­schatz aus mehr als 500 Spielen in der Deutschen Eishockey-Liga weiß der Ex-Profi, worauf es im Spitzen­sport ankommt und wer unter den Wolfs­burger Talenten das Zeug zum Hoffnungs­träger hat. „Christoph Höhen­leitner ist unser Binde­glied zwischen Junioren und Senioren“, erklärt Rainer Schumacher.

Neben Daniel Galonska, Coach der U15, ist Christoph Höhen­leitner einer von zwei haupt­amt­li­chen Jugend­trai­nern in den Reihen der Grizzlys. Für den Nachwuchs stehen insgesamt zwölf Übungsleiter*innen bereit. „Hier sind wir sehr gut aufge­stellt“, sagt Rainer Schuma­cher. Von den Bambini bis zum U20-Junioren-Team tragen insgesamt 200 Kinder, Jugend­liche und junge Erwach­sene das Wolfs­burger Trikot. „Die Jüngeren sollen zualler­erst Spaß am Eishockey haben. Ab der U15 geht es dann in Richtung Leistungssport.“

Zuletzt schaffte Junioren-Natio­nal­spieler Steven Raabe den Durch­bruch zu den Profis in die höchste deutsche Spiel­klasse. Wolfs­burgs beste Eishockey-Spielerin Fine Raschke hat in diesem Jahr ihr Debüt für die A‑Nationalmannschaft gegeben. Beide gelten als Muster­bei­spiele dafür, was mit Talent, Einstel­lung und guter Förderung möglich ist.

Vielleicht mischt ja das nächste große Talent in der Wolfs­burger Laufschule mit, in der sich mehr als fünfzig Kinder auf dem Eis treffen, um hier ihre ersten Gehver­suche zu machen und den Sport kennen­zu­lernen – noch mit Fahrrad- statt Hockey­helm. Dass sich bei der Laufschule und auch dem Kids Hockey Day Spieler*innen des Profi­teams unters Volk mischen und Stars zum Anfassen sind, „sorgt bei den Kindern für einen zusätz­li­chen Anreiz“. Nicht wenige, die nach ihren ersten Erfah­rungen auf den Kufen auch in den Wolfs­burger Jugend­teams mitspielen wollen. Wichtig sei, dass sich noch mehr Kinder dem Klub anschließen, meint der EHC-Vorsit­zende. „Denn grund­sätz­lich ist das Interesse riesig.“

Der Deutsche Eishockey-Bund belohnt Schnup­per­ak­tionen wie die Laufschule und Trainings­häu­fig­keit, Trainer­an­zahl und viele weitere Maßnahmen zur Talent­för­de­rung mit seinem Stern­e­pro­gramm. Zurzeit leuchten drei von maximal fünf Sternen über der EisArena im Allerpark. Gelingt den Grizzlys der Griff nach dem vierten Stern? Das sei der Anspruch, sagt Rainer Schuma­cher. „Den nächsten Stern erh

alten wir dann, wenn wir in Wolfsburg eine zweite Eisfläche bekommen.“ Mehr Eis bedeutet mehr Möglich­keiten, um die Kinder und Jugend­li­chen zu trainieren. „Zurzeit ist es so, dass unsere U17 und U20 nicht genug Eiszeit haben.“

Weswegen Jahr für Jahr eine saftige Rechnung vom DEB im Postkasten der Grizzlys Wolfsburg landet: eine Ausgleichs­zah­lung in Höhe von 120.000 Euro – sozusagen als Strafe dafür, dass der Verein über drei Sterne noch nicht hinaus­ge­kommen ist. Viel Geld, das an anderer Stelle fehlt. „Mit besseren Trainings­be­din­gungen steht und fällt unsere ganze Ausbil­dung“, unter­streicht Rainer Schuma­cher die Bedeutung einer zweiten Eisfläche für die Zukunft des Klubs.

Kein Mangel herrscht daran, was am wichtigsten für erfolg­reiche Nachwuchs­ar­beit ist: Mädchen und Jungen, die Spaß am Sport haben. „Wenn wir sehen, wie sich in unserer Stadt das Eishockey entwi­ckelt hat und wie viele Kinder sich dafür inter­es­sieren, dann macht uns das bei den Grizzlys sehr stolz.“

Stefan Boysen

(Ausgabe 12, Winter 2020)

www.young-grizzlys.de

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