Inter­kul­tu­relles Väterbüro

Vater zu sein verbindet

Wenn aus einem Mann ein Vater wird, stellt dies einen Wende­punkt im Leben dar. Väter – davon ist Viktor-Julian Bosse vom Inter­kul­tu­rellen Väterbüro des Geschäfts­be­rei­ches Jugend der Stadt Wolfsburg überzeugt – wollen sich aktiv an der Entwick­lung und Erziehung ihrer Kinder betei­ligen. Die bislang klassi­sche Rolle des Vaters als Ernährer der Familie sowie die Rolle der Mutter als alleinige Erzie­herin der Kinder löst sich immer mehr auf. Die Väter wechseln Windeln, lesen Bücher vor, gestalten die Eltern­zeit und nehmen sich Zeit für ihre Kinder.

Das Inter­kul­tu­relle Väterbüro entstand 2014 mit der Intention, Bedin­gungen zu schaffen sowie Anreize zu geben, die Wolfs­burger Väter aus allen Kultur­kreisen und Herkunfts­län­dern in ihrer Rolle stärken und unter­stützen. Deshalb ist das Inter­kul­tu­relle Väterbüro zum einen Beratungs­stelle und zum anderen Planungs­stelle für regel­mä­ßige Veran­stal­tungen in der Region.

Herzens­pro­jekt Vätercafé

Ein Herzens­pro­jekt des seit Februar dieses Jahres für das Inter­kul­tu­relle Väterbüro der Stadt Wolfsburg verant­wort­li­chen Sozial­ar­bei­ters Viktor-Julian Bosse ist das Vätercafé. Aus dem von ihm entwi­ckelten Konzept entstand eine Koope­ra­tion mit dem Café Schrill. Hier kommen Väter in den Austausch mit anderen Vätern und ihre Kinder treffen andere Kinder zum Spielen. „Mir war es wichtig, ein Angebot in der Region zu etablieren, welches regel­mäßig Vätern gemeinsam mit ihren Kindern einen Begeg­nungsort bietet.“

Bei der ersten Veran­stal­tung des Väter­cafés Mitte des Jahres fanden sich fünf Väter mit ihren sieben Kindern im Café Schrill zusammen. Obwohl sich die Teilnehmer nicht kannten und Väter unter­schied­lichster kultu­reller Herkunft und Wolfs­burger Regionen zusam­men­kamen, entwi­ckelten sich über das Spielen der Kinder schnell Gespräche untereinander.

Als Vater weiß Viktor-Julian Bosse, dass Eltern sich durch ein Kind täglich mit neuen heraus­for­dernden Themen beschäf­tigen. Es entstünden immer wieder Fragen und Väter seien froh, diese in einem geschützten Umfeld offen bespre­chen zu können. Viele Väter würden sich von den vorhan­denen Angeboten und Struk­turen nicht immer angespro­chen fühlen, weshalb sie den Weg über das Inter­kul­tu­relle Väterbüro nehmen würden, erklärt Bosse. „Wir dienen den Vätern oft als Navi – also als Unter­stüt­zung, die für sie richtige Route zu wählen und realis­ti­sche Möglich­keiten darzustellen.“

Die Anfragen und Anliegen der aufsu­chenden Väter seien äußerst vielfältig, weiß Viktor-Julian Bosse zu berichten, und doch verbinde sie, dass es ihnen immer um die Kinder gehe. Von der Einzel­be­ra­tung fühlen sich Väter angespro­chen, die Verant­wor­tung übernehmen wollen, allge­meine Erzie­hungs­fragen haben oder Unter­stüt­zung bei der Ausübung ihrer Rechte und Pflichten suchen. Auch in besonders belas­tenden Situa­tionen, wie zum Beispiel der Trennung von der Mutter des gemein­samen Kindes, nutzen die Väter das Beratungsangebot.

Da viele Situa­tionen Gespräche mit beiden Eltern­teilen erfordern, arbeitet das Inter­kul­tu­relle Väterbüro eng mit der Erzie­hungs­be­ra­tungs­stelle zusammen. „Nach einer Trennung fällt es vielen Eltern schwer, gemein­same Lösungen zu erarbeiten, hier ist es oft hilfreich, einen neutralen Vermittler hinzuzuziehen.“

Bärbel Mäkeler

Angebote des Inter­kul­tu­rellen Väter­büros im Jahr 2022

Die Aktionen sind in der Regel nach dem Alter der Kinder aufge­teilt. So versucht Viktor-Julian Bosse, Väter mit ähnlichen Themen zusammenzubringen.

  • Das Vätercafé (jeden 1. Samstag im Monat von 14:00–16:00 Uhr im Café Schrill, für Väter und ihre Kinder im Alter von 1–6 Jahren)
  • Das Väter­ko­chen (am 12.11.2022 im Café Schrill, für Väter und ihre Kinder im Alter von 5–12 Jahren sowie Kindsmutter/Stiefmutter/Oma …)
  • Die Aktion zum Bau einer Väter­hütte (am 19.10.2022 auf dem Bauspiel­platz Westhagen, für Väter und ihre Kinder im Alter von 5–12 Jahren)
  • Mitwir­kung bei der „Weltwoche der Geburt – Markt der Möglichkeiten“
  • Verschie­dene Spiel­platz- und Vätertreffs
  • Gesprächs­gruppen für getrennt lebende Väter sowie Pflege- und Adoptivväter
  • Das Baby-ABC – eine Koope­ra­tion mit der Eltern­schule (mehrere Termine im Jahr, für werdende Väter)
  • Betei­li­gung an den Delfi-Kursen des Fabi (für junge Väter und ihre Kinder von 0–1 Jahr)

Kontakt

Stadt Wolfsburg

Geschäfts­be­reich Jugend

Abteilung Beratung

Braun­schweiger Straße 12

38440 Wolfsburg

Kontakt Viktor-Julian Bosse

Web: www.wolfsburg.de/vaeterbuero

Tel.: 05361 28 1867

E‑Mail: vaeterbuero@stadt.wolfsburg.de

Titelbild: Illus­tra­tion © WMG

Ausgabe 16, DEIN WOLFSBURG, Herbst/Winter 2022

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