Ausstellung KI im phaeno

Künst­liche Intel­li­genz zu Besuch im phaeno

Sonder­aus­stel­lung „I am A. I. – künst­liche Intel­li­genz erklärt“ 

Das Science Center phaeno hat eine Vielzahl von inter­ak­tiven Ausstel­lungen, die sich mit Wissen­schaft und Technik beschäf­tigen, aktuell auch mit der Anwendung von künst­li­cher Intel­li­genz, kurz KI genannt.

Also, ab ins phaeno. Die verschie­denen Arten von KI-Systemen und ihrer Anwendung, sowie die Chancen und Heraus­for­de­rungen, die sich aus der zuneh­menden Verbrei­tung von KI ergeben, faszi­nieren mich.

Oben an der Rolltreppe erwartet mich schon Andrea Behrens. Sie arbeitet im Bereich Kommu­ni­ka­tion und wird mich durch die Ausstel­lung führen.

Die Ausstel­lung umfasst 14 Exponate. Alle Stationen in der neuen Ausstel­lung bieten dabei mehrere Vertie­fungs­ebenen. Erklä­rende Texte, Videos und ein KI-Comic laden dazu ein, über Chancen und Grenzen von KI nachzudenken.

Zielstrebig steuert Andrea die Station „Mit Ausdruck!“ an. An diesem musika­li­schen Exponat kann ich zwischen verschie­denen Musik­stü­cken von Mozart bis van Beethoven wählen und in die Rolle der Dirigentin schlüpfen. Der Computer reagiert über einen Sensor auf meine Handzei­chen und spielt das Stück in der von mir dirigierten gewünschten Geschwin­dig­keit und Lautstärke ab. Fun Faktor garantiert.

Weiter geht es zum Gradi­en­ten­ver­fahren. Diese wird in der Numerik einge­setzt, um allge­meine Optimie­rungs­pro­bleme zu lösen. Was sich im ersten Schritt sehr trocken anhört, ist an dieser Station eine „nasse“ Heraus­for­de­rung. Denn es geht raus aufs Meer, um schneller als der Bot (techni­sches Dialog­system) einen Schatz an der tiefsten Stelle des virtu­ellen Meeres­grunds zu finden. Mit Hilfe einer Sonde kann festge­stellt werden, wie steil der Boden ist. Ein absoluter Spaß. Besonders, wenn man schneller als der Computer ist.

Natürlich gibt es auch Exponate, die die Besucher und Besuche­rinnen eher nachdenk­lich machen. Besonders wird dies bei der Station „Autonomes Fahren“ bewusst. An dieser Station werden virtuell mehrere Unfall­sze­na­rien gezeigt. Ich kann dabei auswählen, nach welchen Leitli­nien die KI dann Personen oder Dinge schützen soll (gewinn­ori­en­tiert, humanis­tisch, schützend). Z. B. der Schutz der Insassen des eigenen Fahrzeugs oder die Verur­sa­chung eines geringen materi­ellen Schadens. Die Folgen dieser Auswahl, die dann auch virtuell gezeigt werden, lassen einen immer wieder über die ausge­wählte Entschei­dung neu nachdenken. Andrea erzählt mir, dass besonders an dieser Station die Besucher und Besuche­rinnen länger verweilen, zu disku­tieren beginnen und über die Entschei­dungs­kri­te­rien der KI nachzudenken.

Station "Autonomes Fahren" in der KI Ausstellung
Station “Autonomes Fahren” © WMG, Foto: J. Guss

Sprich mit mir“, leuchtet uns bei der nächsten Station entgegen. Die Schall­wellen meines zaghaften „Hallo“, werden vom Computer in ein Spektro­gramm überführt, also in die unter­schied­li­chen Tonhöhen der Aufnahme. Durch ein neuro­nales Netzwerk wird dies weiter­ver­ar­beitet und berechnet, wie gut die Aufnahme zu einem Buchstaben aus der Trainings­ein­heit passt. Bei mir kommt „alon“ raus.

Bei dieser Sprach­er­ken­nung bin ich zuerst etwas erstaunt, dass der Computer das Wort nicht fehler­frei erkennt. Aber darum geht es an dieser Station auch nicht, sondern um die Technik, die hinter der Sprach­er­ken­nung steckt. Dominik Essing, der Kurator der Ausstel­lung erklärt uns, dass bewusst kein zusätz­li­ches Recht­schreib­pro­gramm eingebaut wurde und die KI nur mit einem begrenztem Datensatz trainiert wurde. Diese Station soll zeigen, wie das neuronale Netz einzelne Buchsta­ben­klänge erkennt, umwandelt und in Buchsta­ben­folgen umsetzt.

Die Sonder­aus­stel­lung ist bis zum 20. August im phaeno zu sehen und bietet eine unter­halt­same Möglich­keit, für Groß und Klein, KI besser verstehen zu lernen.

Ich bin auf jeden Fall begeis­tert. Aber der Gedanke lässt mich nicht los, mit welcher Entschei­dung die autonom fahrenden Autos in gezeigten Unfall­sze­na­rien wohl künftig program­miert bzw. trainiert werden.

J. Guss

Hier geht es zur Website der KI Ausstellung

Titelfoto: KI Ausstel­lung im phaeno © WMG, Foto: J. Guss

04/2023

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