Graf von der Schulenburg auf der Tannenbaumplantage

Kult-Objekt Weihnachts­baum

Die gemein­same Auswahl und das Schmücken des Weihnachts­baums ist in vielen Familien ein feier­li­ches Ritual in den Tagen vor dem Fest. Auch auf dem Rittergut in Nordsteimke wird diese Tradition gepflegt. Mit einem Unter­schied: Hausherr Günther Graf von der Schulen­burg besitzt etwa 35.000 Weihnachts­bäume. Und er weiß, wie das grüne Pracht­stück im Wohnzimmer behandelt werden möchte, damit es lange frisch bleibt. 

Die gräfli­chen Weihnachts­baum­kul­turen erstre­cken sich auf einer Fläche von 8,5 Hektar. „Wir vermarkten jährlich 3.500 bis 4.000 Bäume. Die Kunden fragen gern nach Weihnachts­bäumen mit einer durch­schnitt­li­chen Größe zwischen 1,80 und 2,20 Metern. In der Regel sind solche Bäume acht bis zehn Jahre alt“, erklärt Günther von der Schulenburg.

Dass Weihnachts­bäume einer Mode unter­worfen sind, ist auf den Plantagen der von Schulen­burgs deutlich sichtbar. Den Löwen­an­teil bilden dort die Nordmann­tannen, nur zwei Prozent der Bäume sind Blaufichten. „Bis weit in die 1960er-Jahre waren in der BRD die Rotfichten modern und in der DDR die Kiefer. Danach kam im Westen die Blaufichte in Mode. Seit Mitte der 1980er-Jahre ist deutsch­land­weit die Nordmann­tanne unange­fochten der Weihnachts­baum schlechthin“, so Günther Graf von der Schulen­burg. Sollte sich die Mode wieder ändern, benötigt der Weihnachts­baum­pro­du­zent acht bis zehn Jahre für die Umstellung.

Daneben entscheiden weitere Faktoren über den Erfolg des Weihnachts­bau­m­an­baus: Standort, Boden­be­schaf­fen­heit und Pflege sind von Bedeutung, aber auch das Wetter. „Bei uns im Drömling spielt der Spätfrost, also Nacht­fröste im Mai bis Mitte Juni von bis zu minus 5 Grad Celsius, eine sehr negative Rolle. Als Frost­schutz haben wir Reihen hoher Bäume zwischen den Parzellen. Für das Wachstum ist die Wasser­ver­füg­bar­keit sehr wichtig. Da die Bäume sehr tief wurzeln, kommen sie in der Regel an Wasser. Doch wie die Entwick­lung in fünf bis zehn Jahren ist, kann heute niemand vorher­sagen“, sagt Günther von der Schulen­burg mit Blick auf Klimaveränderungen.

Ist es denn noch zeitgemäß, Bäume für den Weihnachts­kult zu fällen? „Ja, denn der echte Weihnachts­baum ist von der Pflanzung über die Ernte bis zur Kompos­tie­rung klima­neu­tral und ein heimi­sches Produkt, das den Kunden auf kurzen Wegen erreicht. Wir empfehlen, den Baum wenn möglich sogar selbst zu schlagen“, so der Graf.

Voraus­sicht­lich am dritten und am vierten Advents­wo­chen­ende können in Nordsteimke Weihnachts­bäume gekauft werden. Alter­nativ besteht die Möglich­keit auch auf dem Forsthof in Kaiser­winkel. „Wir würden uns freuen, wenn um den Weihnachts­baum­ver­kauf auf dem Rittergut herum wieder ein kleiner Weihnachts­markt statt­finden könnte. Was im Dezember möglich sein wird, müssen wir aber abwarten“, erklärt der Hausherr mit Blick auf die vorherr­schende Ausnahmesituation.

Für Günther Graf von der Schulen­burg persön­lich ist ein schönes Konzert der Höhepunkt der Vorweih­nachts­zeit: „Ich denke beispiels­weise an das Weihnachts­ora­to­rium von Johann Sebastian Bach oder an ‚Der Messias‘ von Händel in einer festlich geschmückten Kirche rund um den vierten Advent – dann kann Weihnachten kommen“, freut sich der Musikliebhaber.

Im Hause von der Schulen­burg wird der frisch­ge­schla­gene Weihnachts­baum übrigens bis zum Aufstellen kühl gelagert. „Schneiden Sie die Schnitt­fläche nach und stellen Sie den Baum ins Wasser. Die Zimmer­tem­pe­ratur darf nicht zu hoch sein und der Baum niemals vor einer Heizung stehen“, rät Günther Graf von der Schulen­burg. Wer diese kleinen Verhal­tens­re­geln beherzigt, hat länger Freude an seinem Weihnachtsbaum.

Beate Ziehres

(Ausgabe 12, Winter 2020)

Details zum Weihnachts­baum­ver­kauf: www.graf-schulenburg.de

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Fotos: © WMG, mscg
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