Maximi­lian Arnold Wölfe-Camp

Teil 8 des Topthemas “Zusammen sind wir Wolfsburg”

Maximaler Mutmacher

Im Maximi­lian Arnold Wölfe-Camp können sich krebs­kranke Kinder von ihrer inten­siven Therapie erholen und gemeinsam ein wenig Abstand von der Krankheit gewinnen. Im Interview spricht Maximi­lian Arnold über sein Engage­ment und die Erleb­nisse der Mädchen und Jungen im Camp – und der Fußballer des VfL Wolfsburg verrät, an welcher typischen Frage aus Kinder­mund kein Weg vorbeiführt.

Herr Arnold, im Maximi­lian Arnold Wölfe-Camp im Haus am Bernsteinsee können krebs­kranke Kinder Spaß haben, Kraft schöpfen, neuen Mut sammeln. Wann wussten Sie, dass Sie die gute Sache unter­stützen wollen? 

Das war 2018. Damals hatte ich zum ersten Mal Kontakt zu Avery Kolle, dem Vorsit­zenden des Vereins für krebs­kranke Kinder Harz. Als er uns das Haus vorstellte, war mir klar: Ich möchte helfen und eine größere Rolle spielen.

Was ist das Besondere am Maximi­lian Arnold Wölfe-Camp? 

Wir möchten dazu beitragen, dass die Kinder ein wenig abschalten können und einmal nicht an die Krankheit denken müssen. Sie haben im Camp sehr gute Möglich­keiten, gemeinsam etwas zu erleben, können sich aber auch erholen und ausruhen. Die Nachfrage ist sehr groß, vielleicht können wir das Camp zukünftig auch noch öfter durch­führen. In den vergan­genen zwei Jahren hat es die Pandemie leider noch nicht zugelassen.

Im Mittel­punkt steht neben dem Erholen auch das Erleben. Welche ereig­nis­rei­chen Erfah­rungen können die Kinder sammeln?

Am Eröff­nungstag bin ich im Camp, um die Kinder und ihre Familien kennen­zu­lernen. Beim letzten Mal stand zum Beispiel ein ausge­höhlter Eisen­bahn­waggon im Camp, der war ein absolutes Highlight. Im Waggon befindet sich ein super­be­quemes Kino, am liebsten hätte ich gleich mitgeschaut.

Dann machen wir natürlich auch einen VfL-Tag: Das ist dann zum Beispiel ein Spiel­be­such mit Stadi­on­füh­rung, auch da komme ich dann nach unserem Spiel dazu. Für die Kinder ist das teilweise ein anstren­gendes Programm, weil sie von der Therapie geschwächt sind. Deswegen ist es wichtig, einen guten Mix zu finden. Aber natürlich möchten wir den Kindern so viel wie möglich bieten.

Wie viele engagieren sich, um das Camp möglich zu machen?

Avery Kolle steht vor Ort stell­ver­tre­tend für ein Team, das Feuer und Flamme für das ganze Projekt ist und Tolles auf die Beine stellt. Dazu unter­stützt uns der VfL Wolfsburg, wann immer Hilfe benötigt wird. Und wenn ich gebraucht werde und unter­stützen kann, bin ich jederzeit dabei.

Die Kinder nehmen viele schöne Eindrücke mit nach Hause. Welche Erkenntnis gewinnen Sie im Camp?

Die Kinder teilen ein Schicksal, das mich wirklich sehr berührt. Jedes Mal, wenn ich von dem Camp nach Hause komme, spreche ich mit meiner Frau über die Zeit und meine Eindrücke, die ich gesammelt habe. Das wirkt sehr lange nach. Und wenn wir dann unsere beiden Kinder sehen, wissen wir, welch ein großes Glück es ist, zwei gesunde Jungs haben zu dürfen.

Was sind für Sie die schönen Momente?

Am Eröff­nungstag ist der schönste Moment für mich, wenn ich zu den Kindern reinkomme und sehe, wie sie plötzlich ganz hibbelig werden. Wenn sie bei der Frage­runde aufgeregt ihren Finger hochheben, dann – glaube ich – haben sie die Krankheit für einen Moment vergessen. Diese Zeit genieße ich immer sehr. Und die Kinder nehmen kein Blatt vor den Mund. Ihre erste Frage ist immer die nach dem Geld – worauf sie natürlich nie eine Antwort von mir bekommen (lacht). Alle Kinder sind sehr gut vorbe­reitet und haben ihre Fragen aufge­schrieben, damit sie sie nicht vergessen.

Wie haben Sie in Ihrer Karriere vom Engage­ment anderer profitiert? 

Das ging ja schon von klein auf los. Viele Jugend­trainer haben sich in der Woche drei Mal hinge­stellt, um uns Kiddies beizu­bringen: Der Ball gehört auch nach links und rechts gepasst und nicht nur am Fuß geführt (lacht). Zu den Auswärts­spielen hat man uns eine halbe Stunde ins nächste Dorf gefahren, und für den Heimweg bekamen wir Brötchen geschmiert. Ohne das Engage­ment vieler Eltern und von ehren­amt­li­chen Mitar­bei­tern könnte der Fußball und der Sport allgemein nicht funktionieren.

Stefan Boysen

DEIN WOLFSBURG, Ausgabe 15, Sommer 2022

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