Es summt und brummt: Bienen, Hummeln und Co. fühlen sich hörbar wohl im Wildpflanzen-Paradies, das Rita Deiders und Alfred Riebe in ihrem Garten geschaffen haben. Naturschutz liegt den Vorsfeldern am Herzen – deshalb engagieren sie sich in der Wolfsburger Ortsgruppe des Naturschutzbunds Deutschland e. V. (NABU).
Wenn man sich im belebten Garten von Rita Deiders und Alfred Riebe umschaut, könnte man einen traurigen Fakt fast vergessen: Die Insektenbestände werden weltweit immer geringer. Das ist deshalb tragisch, weil die kleinen Lebewesen unentbehrlich für unsere Ökosysteme sind. Einerseits zersetzen sie organisches Material und tragen so zu einem funktionierenden Nährstoffkreislauf bei. Andererseits bestäuben sie Wild- und Nutzpflanzen und sind somit elementar für deren Erhalt und Verbreitung.
Praktische Tipps für einen insektenfreundlichen Garten
Unter anderem dieses Thema beschäftigt auch die Wolfsburger Ortsgruppe des NABU. Die rund 20 aktiven Mitglieder treffen sich an jedem dritten Donnerstag im Monat, tauschen sich über aktuelle Projekte aus und berichten von ihren vielfältigen Einsätzen zum Schutz unserer Umwelt und ihrer Bewohner. Doch nicht nur groß angelegte Aktionen sind wichtig zum Erhalt unserer Artenvielfalt, jede*r einzelne kann schon mit kleinen Maßnahmen im eigenen Garten oder auf dem Balkon einen großen Beitrag leisten.
Für einen insektenfreundlichen Garten hat uns Rita Deiders, die zugleich Naturschutzbeauftragte des Heimatvereins Vorsfelde ist, praktische Tipps gegeben, die jede*r einfach umsetzen kann:
- Keine „Rasenwüsten“ – besser sind natürlich wachsende Wiesen, die nicht zu häufig gemäht werden.
- Einheimische Pflanzen – mit exotischen Gewächsen können unsere Insekten häufig wenig anfangen.
- Früh‑, mittel- und spätblühende Arten mischen – so finden Insekten möglichst lange Nahrung.
- Möglichst viele unterschiedliche Pflanzen – denn die Insekten-Geschmäcker sind verschieden!
- Offene statt geschlossene Blüten – denn bei geschlossenen Blüten sind Pollen und Nektar schwierig zu erreichen. Also: lieber Fächerblume als Geranie.
- Keine Pestizide im Garten und auf dem Balkon – besser sind organische Mittel.
Weitere Tipps für einen insektenfreundlichen Garten gibt’s beim NABU Wolfsburg unter: https://www.nabu-wolfsburg.de/naturschutz-tipps/naturnaher-garten/.
„Insektensommer“ – NABU Mitmach-Aktion für jedermann
Eine weitere Möglichkeit, sich aktiv für die kleinen Krabbeltiere einzusetzen, bietet der „Insektensommer“ – eine bundesweite Mitmach-Aktion des NABU. Bei der Meldeaktion werden eine Stunde lang alle Insekten in einem Umkreis von etwa 10 Metern gezählt, notiert und im Anschluss online oder über die kostenlose NABU-App gemeldet. Mitmachen kann jede*r – ob auf dem Balkon, im Park oder im Garten. Weitere Details zur Mitmach-Aktion gibt’s online unter https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/insektensommer/.
Ein Herz für Naturschutz?
Jede*r, der*die sich für den Naturschutz engagieren möchte, ist herzlich willkommen in der Wolfsburger NABU-Ortsgruppe – sei es durch eine Spende oder durch ehrenamtliche Unterstützung in einem der zahlreichen Projekte. Je nach möglichem Zeitaufwand und Interesse freuen sich die Mitglieder zum Beispiel über Mitstreiter*innen bei der Pflege von Hecken oder Blühstreifen, bei der Schwalbenzählung, der Nistkastenreinigung oder anderen spannenden Einsätzen.
Kontakt NABU-Ortsgruppe Wolfsburg:
Michael Kühn (1. Vorsitzender)
Tel.: 05363–805655
E‑Mail: mkuehn3@gmx.de
Fotos: © WMG, MB
Ausgabe 11, DEIN WOLFSBURG, 2020