Von links: Ausbilder Marco Lacetera und Alessandro Raciti

ready4work ebnet Start in den Beruf

Erfolgs­ge­schichte mit Hindernissen

Wenn Jugend­liche Schwie­rig­keiten haben, einen Ausbil­dungs­platz zu finden,
greift in Wolfsburg ein bewährtes Erfolgs­mo­dell. Zu dem trägt auch der
Förder­verein „ready4work“ bei. Er sammelt Finanz­mittel und stellt sie dem Regio­nal­ver­bund für Ausbil­dung (RVA) zur Verfügung. Dieser finan­ziert damit zusätz­liche Ausbil­dungs­plätze bei Partner­be­trieben in Wolfsburg, Helmstedt und Gifhorn.

Nach der Realschule und einem Überbrü­ckungs­jahr bei der BBS II Wolfsburg startete Alessandro Raciti eine Ausbil­dung zum Kfz-Mecha­tro­niker. Dabei erlebte er eine unglaub­liche Leidens­zeit: „Ich wurde gemobbt, mein Spind wurde aufge­bro­chen und meine Sachen kaputt gemacht“, berichtet der heute 23-Jährige. „Das alles hat mich krank gemacht und irgend­wann konnte ich nicht mehr.“ Weil Alessandro aber keine wertvolle Lebens­zeit verschwenden wollte, schaute er sich im Internet nach einer Alter­na­tive um. Und fand sie: Die Nico–Kfz-Werkstatt in Reislingen. „Ich bin direkt am nächsten Tag hingegangen.“ 

Junior-Chef und Ausbilder Marco Lacetera erinnert sich: „Alessandro hat damals Eigen­in­itia­tive bewiesen, das hat uns gefallen. Aller­dings hatten wir bereits zwei Azubis und konnten keinen dritten mehr aufnehmen. Für die Ausbil­dung und die teuren Lehrgänge müssen wir viel Geld in die Hand nehmen. Also haben wir zusammen mit Alessandro beim RVA um Unter­stüt­zung gebeten. Und hatten Glück. Der RVA übernahm sämtliche Ausbil­dungs­kosten, wir zahlen nur eine Pauschale.“ Schon nach zwei Wochen konnte Alessandro seine Ausbil­dung im dritten Lehrjahr fortsetzen.

Die Kfz-Werkstatt, Lackie­rerei & Autogla­serei Nico war 1998 einer der ersten Partner­be­triebe des RVA. „Damals waren mein Mann und ich noch sehr unerfahren in Ausbil­dungs­fragen. Deshalb waren wir froh, dass der RVA uns so unkom­pli­ziert zur Seite stand“, betont Michaela Lacetera. „Mit dieser Unter­stüt­zung konnten wir bis heute zusätz­lich zehn jungen Menschen eine Ausbil­dung zum Kfz-Mecha­tro­niker, Lackierer und im kaufmän­ni­schen Bereich ermög­li­chen. Wann immer es Probleme gibt, der RVA vermit­telt und unter­stützt – zum Beispiel mit Nachhilfe oder beim Austausch von Azubis, wenn es mal nicht passt.“ Und Alessandro hat endlich seine optimale Arbeits­um­ge­bung gefunden: „Hier ist es sehr familiär. Alle sprechen sich mit Vornamen an, wir helfen uns gegen­seitig, essen gemeinsam Mittag und tauschen uns auch privat aus. Natürlich muss man hier auch zupacken, aber wenn das Betriebs­klima stimmt, macht das richtig Spaß.“ Inzwi­schen steht Alessandro vor dem Abschluss seiner Ausbil­dung. „Wir übernehmen Alessandro auf jeden Fall“, sagt Marco Lacetera und Alessandro strahlt: „Gut, dass ich damals den Schritt gewagt habe und einfach herge­kommen bin. Ich bin sehr dankbar dafür, dass mir der Betrieb, der RVA und ready4work geholfen haben.“

Gut, dass ich damals den Schritt gewagt habe und einfach herge­kommen bin. Ich bin sehr dankbar dafür, dass mir der Betrieb, der RVA und ready4work geholfen haben.“

Alessandro Raciti

Seit 2004 schafft der ready4work e. V. beruf­liche Perspek­tiven für benach­tei­ligte junge Menschen. Er sammelt Spenden und stellt sie dem Regio­nal­Ver­bund für Ausbil­dung (RVA) zur Verfügung. Der RVA finan­ziert damit anteilig zusätz­liche Ausbil­dungs­plätze in Wolfsburg, Helm-stedt und Gifhorn. Sie kommen jungen Menschen zugute, die aus eigener Kraft keine Lehrstelle finden, eine Ausbil­dung abgebro­chen oder sonstige Hinder­nisse zu überwinden haben. Die Azubis erhalten einen Ausbil­dungs­ver­trag beim RVA. Die prakti­sche Ausbil­dung setzen RVA-Partner­be­triebe um und tragen einen finan­zi­ellen Anteil. ready4work hat bisher über 720 der vom RVA in der Region geschaf­fenen zusätz­li­chen Ausbil­dungs­plätze unter­stützt. Dazu hat der Verein inzwi­schen rund vier Millionen Euro an Spenden­gel­dern gesammelt. Zu den rund 370 Mitglie­dern des Vereins zählen Privat­per­sonen, Unter­nehmen und Verbände – darunter die Volks­wagen AG, Stadt Wolfsburg, IG Metall und Wolfsburg AG. Jeder kann einen Beitrag leisten, ob mit Mitglieds­bei­trägen, Direkt­s­penden oder beson­deren Spenden­ak­tionen. Hierbei unter­stützt das ready4­work-Team und bietet eine Vielzahl von kreativen Umset­zungs­mög­lich­keiten an.

Wer der jungen Genera­tion eine lebens­werte Zukunft ermög­li­chen möchte,
sollte auch die im Blick behalten, die es schwer haben, einen Ausbil­dungs­platz zu
finden. Bei dieser Heraus­for­de­rung schaffen ready4work und RVA gemeinsam
mit starken Partnern beste Perspek­tiven für junge Menschen. Wir alle können
dabei unter­stützen.“

Iris Bothe, stell­ver­tre­tende Vorsit­zende des Förder­ver­eins ready4work e. V.

Beste Erfolgs­aus­sichten: Rund 3.000 Auszu­bil­dende hat der RVA bisher erfolg­reich vermit­telt. Davon haben rund 90 Prozent ihre Abschluss­prü­fung bestanden.
Ca. 80 Prozent der Ausge­bil­deten finden nach der Ausbil­dung eine Anstellung.

Weitere Infor­ma­tionen:

Web: ready4work.de

Web: rva-wolfsburg.de

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