Was wirklich gegen Hitze hilft
Im üppig bepflanzten Garten ist die Luft klarer, Regenwasser versickert leichter, und besonders im Sommer spüren wir, wie er die Hitze mildert. „Gärten sind natürliche Klimaanlagen, die uns die Natur kostenlos zur Verfügung stellt“, erklärt Michael Kühn, Vorsitzender des Naturschutzbundes (NABU) Wolfsburg und städtischer Naturschutzbeauftragter. Sollten wir also der Natur nicht etwas zurückgeben, indem wir unsere Gärten in Wolfsburg naturnah und umweltfreundlich gestalten? In Zusammenarbeit mit dem NABU haben wir sieben praktische Tipps für euch zusammengestellt, mit denen ihr Insekten und Vögel willkommen heißt und aktiv zum Klimaschutz beiträgt. Los geht’s!
● Tipp 1: Einheimische Pflanzen nutzen
Einheimische Pflanzen sind eine Wohltat für unsere Vögel und Insekten, da sie genau das bieten, was diese Tiere zum Überleben benötigen. Die roten Beeren des Pfaffenhütchens zum Beispiel sind für das Rotkehlchen eine wahre Delikatesse. Unsere lokale Flora und Fauna hat allerdings oft Schwierigkeiten, sich mit Pflanzen aus anderen Erdteilen zu vertragen. Natürlich darf auch mal ein Zierstrauch aus Japan eurem Garten eine exotische Note verleihen. Es ist jedoch wichtig, dass die heimischen Arten überwiegen, um die natürliche Ordnung zu wahren.
● Tipp 2: Totholzhaufen als Lebensraum
Glaubt ihr, in einem Totholzhaufen herrscht nur Ödnis? Weit gefehlt, hier brummt das Leben. Vögel wie das Rotkehlchen schätzen ihn als sichere Brutstätte, und Igel nutzen ihn als gemütlichen Winterschlupf. Um einen solchen vitalen Öko-Hub zu schaffen, könnt ihr einfach abgeschnittene Äste und Zweige in einer unauffälligen Gartenecke aufstapeln – und schon bietet ihr zahlreichen Tieren Zuflucht und Lebensraum.
● Tipp 3: Wasserquellen einrichten
Wasser ist eine lebenswichtige Ressource – nicht nur für uns, sondern auch für die Tierwelt in unseren Gärten. Wasserstellen dienen als Trinkwasserquellen, Nahrungsplätze und Brutstätten. Falls euch die Anlage eines Teiches zu aufwendig erscheint, gibt es eine einfache Alternative: Füllt eine flache Schale mit Regenwasser aus einer Tonne, die ebenfalls zur Bewässerung eures Gartens dient.
● Tipp 4: Blühwiesen für Bienen und mehr
Blühwiesen und Blühstreifen sind nicht nur ein Augenschmaus, sondern ziehen auch viele lebenswichtige Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge an. Um eine solche Wiese anzulegen, beginnt mit dem Entfernen des vorhandenen Rasens. Bereitet dann den Boden vor und sät eine geeignete Blühmischung aus – danach überlässt ihr die Arbeit der Natur. Diese bunten Wiesen bedürfen weniger Pflege, da sie nicht so häufig gemäht werden müssen, und bieten über die Jahreszeiten hinweg eine Vielfalt an Farben und Formen.
● Tipp 5: Wählt torffreie Erde
Wusstet ihr, dass viele Blumenerden Torf enthalten? Torfmoore, die über Jahrtausende gewachsen sind, sind echte Kohlenstoffkammern – wahre Naturwunder. Doch der Abbau von Torf setzt diesen gespeicherten Kohlenstoff frei und verstärkt so den Treibhauseffekt. Glücklicherweise gibt es nachhaltige Alternativen zu Torf in Blumenerde und bieten eine ebenso effektive Möglichkeit, Pflanzen zu kultivieren.
. ● Tipp 6: Biodiversität fördern – auch ohne Garten
Auch wenn ihr keinen Garten habt, könnt ihr aktiv zur Biodiversität beitragen. Ein blühender Balkon wird schnell zum Paradies für Insekten und Vögel. Der bewusste Kauf von Bio-Produkten spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Zwar mögen Bio-Lebensmittel oft etwas teurer sein, doch sie unterstützen Landwirte, die auf schädliche Pestizide und übermäßigen Düngereinsatz verzichten. Dies fördert nicht nur eine gesündere Umwelt, sondern trägt auch zu einer reichhaltigeren Tier- und Pflanzenwelt bei.
. ● Tipp 7: Entdeckt noch mehr Möglichkeiten!
Hat dieser Artikel euer Interesse geweckt? Möchtet ihr mehr darüber erfahren, wie ihr der Natur auf eurem Balkon und in eurem Garten unter die Arme greifen könnt? Der NABU und die Stadt bieten eine Fülle an Informationsmaterial, das euch dabei unterstützt. Für weitere Tipps zur Gestaltung schöner, bunter und naturnaher Gärten in Wolfsburg besucht die Webseite des NABU Wolfsburg (www.nabu-wolfsburg.de). Viel Spaß beim Entdecken und Gärtnern!
Im üppig bepflanzten Garten ist die Luft klarer, Regenwasser versickert leichter, und besonders im Sommer spüren wir, wie er die Hitze mildert. „Gärten sind natürliche Klimaanlagen, die uns die Natur kostenlos zur Verfügung stellt“, erklärt Michael Kühn, Vorsitzender des Naturschutzbundes (NABU) Wolfsburg und städtischer Naturschutzbeauftragter. Sollten wir also der Natur nicht etwas zurückgeben, indem wir unsere Gärten in Wolfsburg naturnah und umweltfreundlich gestalten? In Zusammenarbeit mit dem NABU haben wir sieben praktische Tipps für euch zusammengestellt, mit denen ihr Insekten und Vögel willkommen heißt und aktiv zum Klimaschutz beiträgt. Los geht’s!
Stefan Boysen
08/2024
Beitragsbild: © Christian Schreiter
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