Skater im Allerpark

Skate­par­cours im Allerpark

Bretter, die die Welt bedeuten

Kaum ist der Winter vorbei, rollen Skate­boards über die Laga-Plaza. Der Parcours im Allerpark hat alles, was das Herz begehrt: Rampen, Quader, Geländer – und eine große Treppe. Im Skater-Jargon tragen diese Elemente, die sogenannten Schikanen, ganz andere Namen, wie z. B. Kinkrail, großes Rail, London Gap, Ledges und Curbes. Skate­boarden ist Artistik, waghal­sige Bewegung und echter Hochleis­tungs­sport. Zur Ausübung braucht man Platz, Hinder­nisse und einen glatten Belag, wie uns die beiden Skater Maximi­lian (17) und Mertin (16) verraten.

Maximilian und Mertin im Skatepark
Maximi­lian und Mertin © WMG Wolfsburg, Foto: Sylwia Kalowski

Lange­weile im ersten Corona-Jahr ließ Maximi­lian und Mertin neue Aktivi­täten erkunden, abgeguckt bei YouTube und auspro­biert in der heimi­schen Garage: „Die ersten Tricks lernt man da, dann geht man in den Skatepark“, sagt Mertin. „Man kommt immer mehr rein, und je mehr Tricks man kann, desto mehr Spaß macht es.“

Die Skater sind eine offene Kultur“, sagt Maximi­lian, „man wird sofort aufge­nommen und tauscht sich aus. Im Sommer sind wir fast täglich hier und fahren solange, bis es zu dunkel ist.“

Wer nicht zum Skaten, sondern nur zum Gucken vorbei­kommen will, ist auch gern gesehen. „Solange die Zuschauer sich auf die Sitzbänke und nicht auf die Schikanen setzen, was leider auch hin und wieder vorkommt“, sagt Maximilian.

Im Skatepark treffen sich drei Gruppen: Biker mit BMX-Rädern, Scooter mit Tretrol­lern und Skater. Auch Kinder mit Rollern sind willkommen, am besten aber beauf­sich­tigt, denn wenn die Kinder unkon­trol­liert zwischen den Skatern fahren, kann das schnell zu Unfällen führen.

Und die Schikanen im Allerpark haben es in sich: Maximi­lian und Mertin feiern die große Treppe, die London Gap – eine Stufe in einer Rampe –, und die Ledge, den Beton­quader, auf dem sie mit den Boards sliden und grinden (auf spezielle Art entlangrutschen).

Protek­toren und Schoner trugen sie nur anfangs, sagt Maximi­lian lakonisch: „Dementspre­chend sehen unsere Körper aus, voll mit Narben.“ Skaten sei eben, so Mertin, „zu einhun­dert Prozent Sport“. Man sei dauerhaft aktiv, sagt Maximi­lian, „man pusht auf dem Board und springt“. Mertin grinst: „Es ist ein bisschen wie beim Boxen, aufs Maul kriegen und wieder aufstehen.“

2015 eröffnete die Stadt die 2.000 Quadrat­meter große „Skate­skulptur“ und sorgt sich zur Freude der Nutzer auch um den Erhalt. „Der Park ist super gebaut“, findet Maximi­lian, sieht aber auch Defizite: Überda­chung und Beleuch­tung fehlen, „das wäre perfekt, besonders im Herbst und Winter“. Außerdem fehlt ihnen ein lokaler Unter­nehmer, der Wettbe­werbe organi­siert. Und mehr Graffiti dürften zu sehen sein, denn „schöne Bilder“ an Mauern und Obstacles gehören zur Szene wie Hip-Hop und Skatepunk.

Matthias Bosenick

Die Skater tauschen sich über Instagram aus:

Maximi­lian unter @uwannaskate und Mertin unter @mertin.ctd7.

Mehr zum Skatepark findest du unter:

https://www.allerpark-wolfsburg.de/de/attraktion/skateskulptur.html

DEIN WOLFSBURG, Ausgabe 15, Sommer 2022

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