Binnen einer Stunde müssen wir mit den Geheimplänen aus dem Gefängnis ausbrechen, sonst werden wir in ein anderes verlegt. In unserer Zelle gibt es knifflige Hinweise darauf, wie wir in das Hauptquartier der Paramilitärs gelangen können. Wie gut, dass unser vierköpfiges Redaktionsteam aus Leuten mit verschiedenen Rätselskills besteht: Wir lösen die Aufgaben und kommen mit heiler Haut und den Papieren davon. Am Ende beglückwünscht uns Justin Schadlowsky: Er ist der Standortleiter von „Escape City Wolfsburg“, wo sich unser Abenteuer zuträgt.
Der kleine Raum ist spärlich beleuchtet. Gefängnisgitter versperren uns den Weg zu unserem Ziel: das derzeit verlassene Hauptquartier der Paramilitärs. Wir haben uns eigens dafür verhaften lassen, sollen aber in einer Stunde verlegt werden. Eine Stunde nur! Zwei mit Zahlenschlössern gesicherte Kisten befinden sich bei uns, dazu eine kaum erkennbare Zeichnung aus Pfeilen und Zahlen an der Wand. „Olli, du bist doch unser Escape-Room-Experte, was hat das zu bedeuten?“, fragt ihn Jasmin. Doch der winkt ab: „Du kannst mir mit allem kommen, nur nicht mit Zahlen!“ Derweil entdeckt André den Hinweis darauf, was unsere Zeichnung bedeuten könnte. Er liegt richtig: Wir kommen weiter. Doch geht es dort erst richtig los.
„Top Secret“ heißt dieser Raum, den wir als Team der Dein Wolfsburg-Redaktion ausprobieren. Er ist einer von Vieren hier bei „Escape City“: Bei „Tutanchamun“ muss man rechtzeitig das letzte Geheimnis des Ägyptischen Pharaos lösen, sonst wird man verflucht. Im „Fluch der Karibik“ ist es das Ziel, das Schiff von Pirat Blackbeard einzunehmen. Der dritte Raum gefällt Schadlowsky am besten: In „Walking Death“ hat man einen blutverschmierten Gefängnistrakt zu erkunden, von dem nicht ganz klar ist, ob wirklich keine Zombies in ihm hausen. Hier sind die Effekte das Besondere: „Manche Gäste werfen sich vor Schreck auf den Boden“, berichtet Schadlowsky.
Unsere Aufgabe birgt keine Schrecken, fordert aber all unsere Kombinationsgabe heraus. Jeder von uns bringt andere Rätsel-Schwerpunkte mit: Codes knacken, Gerätschaften bedienen, Geduld bei der Suche und die Fähigkeit, alles in den richtigen Zusammenhang zu bringen. Was fängt man mit der Batterie an? Welchen Effekt hat der Schlüssel? Was bedeuten die Fotos an der Pinnwand? Brauchen wir die Waffen? Schneller, schneller, die Zeit sitzt uns im Nacken!
„Top Secret“ ist nach Schadlowskys Ansicht der schwierigste Raum. Bei Bedarf bekommt man aber in allen Räumen Hinweise per Gegensprechanlage, damit jedes Team die Chance hat, zum Ziel zu gelangen. Falls das einer Gruppe doch einmal nicht gelingen sollte, besteht ein Angebot immer: Dass man hinterher sämtliche Rätsel erklärt bekommt.
So weit wollen wir es aber nicht kommen lassen, wir kommen Schritt um Schritt voran. Doch Vorsicht: Geben wir zu oft den falschen Code am Tresor ein, bleibt dieser verschlossen und wir gelangen nicht an das, was sich dahinter verbirgt, was wir aber benötigen, um in den Tresorraum zu gelangen. Doch wir haben Glück, oder war es Können? Egal. Die Klappe öffnet sich. Keine Erleichterung: Ein Netz von roten Laserstrahlen versperrt uns den Weg zu den Dokumenten. Wir müssen erst, natürlich unter Druck gesetzt durch einen Countdown, eine Art „Heißer Draht“ bewältigen. Jasmin schafft es: „Jahrelanges ‚Dr. Bibber‘-Training zahlt sich aus!“
André hebt den Deckel des Glaskastens an und greift nach den Unterlagen. Die Tür öffnet sich, und Olli bringt es für uns alle auf den Punkt: „Es ist ein Erlebnis, wenn man rauskommt!“
Die Geheimdokumente müssen wir zwar wieder abgeben, aber wir sind glücklich, diese heikle Aufgabe bewältigt zu haben. Die Paramilitärs waren schon eine Furcht einflößende Bedrohung – worauf lassen wir uns nächstes Mal ein: Piraten, Pharaonen oder Zombies? Sicher ist: Es wird spannend!
Matthias Bodenick