Lebendiger Adventskalender
Weihnachten rückt näher – Tag für Tag. Da freuen sich Groß und Klein auf die Vorweihnachtszeit. Kekse backen, Rezepte für das Weihnachtsmenü aufspüren, schon langsam an die Geschenke für die Lieben denken … und nicht zu vergessen: der Adventskalender. Immer wieder gern verschenkt und vor allem die Türchen geöffnet.
Täglich Türen öffnen, das setzen auch seit über zwanzig Jahren viele kleinere Gemeinden in Szene. Das Stichwort lautet „Lebendiger Adventskalender“. Dahinter steckt die Idee, die dunkle und für einige deshalb auch einsamere Jahreszeit durch gemeinsame Treffen zu versüßen und die Vorfreude auf Weihnachten selbst in die Hand zu nehmen. In den Ortsteilen wird i. d. R. bereits Monate vor der Adventszeit ein Aushang gemacht, auf dem sich Interessierte eintragen können, die ein Kalendertürchen bei sich öffnen wollen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Die beteiligten Akteure*innen – die Kirchengemeinde, Familien, Firmen vor Ort, Stadtteilinitiativen, Chöre oder Vereine – übernehmen einen von 24 Tagen, an dem sie ihre private Tür für Besucher*innen öffnen. Oder es wird ein Fenster erleuchtet und zum vorgesehenen Zeitpunkt geöffnet, um beispielsweise etwas vorzutragen. Woanders werden leere Garagen, Gartenhäuser oder Gemeinderäume geschmückt, beleuchtet und festlich hergerichtet. Der Kreativität sind hierbei Tür und Tor, auch hier im Wortsinn, geöffnet. Das Datum des jeweils Austragenden wird im Ort bekannt gemacht, zum einen per Aushang und zum anderen am jeweiligen Haus, zum Beispiel am Rollladen oder an der Eingangstür.
Jedermann ist eingeladen, für ein halbes Stündchen oder länger ganz ungezwungen vorbeizukommen. Jede*r Ausrichter*in überlegt sich eine kleine Aktion, die die Besucher*innen erfreuen soll: die Lesung einer (Weihnachts-)Geschichte, gemeinsames Singen oder ein Segensgruß. Eine wärmende Suppe oder Häppchen, Glühwein und Tee können den Besuch bei den Akteuren*innen abrunden. Ein kulinarisches Angebot kann, aber muss nicht Teil des Abends sein.
Der Höhepunkt des „Lebendigen Adventskalenders“ ist der 24. Dezember, den oft die jeweilige Kirchengemeinde übernimmt und nach dem Gottesdienst noch auf ein Gespräch bei einem warmen Getränk einlädt.
Alles in allem ist der „Lebendige Adventskalender“ eine schöne Gelegenheit, die Nachbarn*innen einmal wieder zu begrüßen, Neuankömmlinge willkommen zu heißen, Kontakte zu knüpfen und damit die eigene Verbundenheit mit dem Ort sichtbar zu machen.
Bärbel Mäkeler