Mit der Wolfsburger Lupe zum Weg des Bogens
Ich muss was tun, um runter zu kommen! Aber was? Eine Arbeitskollegin empfahl mir die „Wolfsburger Lupe“. Auf der Bildungs-App der Stadt würde ich bestimmt was Passendes finden. „Wie jetzt: Bildung???“ frage ich irritiert. Schließlich suche ich eine Freizeitbeschäftigung und keine Schulbank. Und so bekomme ich eine kleine Nachhilfestunde zum Thema „Lebenslanges Lernen“.
Das Bildungsverständnis der Stadt Wolfsburg umfasse nämlich mehr als nur das formale Lernen in Schule und Ausbildung, erklärt mir meine Kollegin. Ob beim Karten- oder Fußballspielen, beim Sprach- oder Tanzkurs, im Urlaub und auf Reisen, ständig erweitern wir unseren Horizont. Ich verstehe und erinnere mich an die Worte meiner Oma:
„Du kannst alt werden wie ´ne Kuh – Du lernst jeden Tag dazu!“
Also lade ich mir die App einfach mal im Web-Store herunter – kostet ja nix. Und dann bin ich gespannt, ob die Wolfsburger Lupe bei mir tatsächlich für mehr Durchblick sorgt.
Unter dem Oberthema „Freizeit“ klicke ich auf „Sport & Bewegung“ und wähle dann „Einzelsport“ aus. Dort erregt „Kyudo – Japanisches Bogenschießen“ spontan meine Aufmerksamkeit. Ich hatte schon einmal auf dem Jugendzeltplatz Almke mit Pfeil und Bogen geschossen. Okay, für die Zielscheibe bestand zu keinem Zeitpunkt Gefahr, durchbohrt zu werden. Aber was mir seinerzeit an Treffsicherheit fehlte, machte der Spaß an der Sache wieder wett. Ich war neugierig geworden.
Ein Anruf bei Markus Hanssler, dem Leiter der Wolfsburger Kyudo-Gruppe, und bereits am Sonntag darauf bin ich Gast beim Training in der Sporthalle der Peter-Pan-Schule. Mich überrascht das breite Altersspektrum der Teilnehmenden. Mark ist 15 und hat vor einem Jahr mit Kyudo seinen Sport gefunden, der ihm „sehr viel Spaß macht“. Detlef ist jenseits der 70 und macht das, „um den Körper wieder – in Häkchen – gerade zu biegen“.
„Es geht um Konzentration, Achtsamkeit. Darum, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen“, erklärt Bettina und Markus ergänzt: „Die Kyudo-Welt ist so groß und vielfältig. Neben der Schießtechnik in genau festgelegten Bewegungsphasen umfasst sie Material, Geschichte und Zeremonie-Formen der seit Jahrhunderten in Japan entwickelten Kunst des Bogenschießens. Um sie vollständig zu erfassen, brauchst Du mehr als ein Leben“. Er lacht, „aber es ist nie zu spät, damit anzufangen“.
Vielleicht ist Kyudo, „der Weg des Bogens“ in Zukunft auch mein Weg. Bestimmt finden auch Sie etwas Passendes in der Wolfsburger Lupe, der Plattform für Bildung, Freizeit und Beratung.
Wolfsburger Lupe – Deine Plattform für Bildung, Freizeit und Beratung.
Ansgar Wilkendorf
Beitragsbild: Illustration © Stadt Wolfsburg
03/2023