vrCave Dragon Tower Escape Room

VR Escape Room

Man setzt den Helm auf – und ist in einer anderen Welt: Unter Wasser von Haien attackiert, in einem Satel­liten von einem Meteo­riten bedroht, im Dunklen vor Zombies flüchtend oder auf einem Turm gefangen, um einem Drachen geopfert zu werden. Dabei befindet man sich in Wirklich­keit in der Lasertag-Anlage im Reislinger Bötzel. In solchen Virtu­ellen Reali­täten (VR) spielt man Escape Room wortwört­lich in ganz anderen Dimen­sionen. Verblüffend!

Maurizio Bove setzt jedem Spieler den Helm mit der Virtual-Reality-Brille sowie den Rucksack mit dem Computer auf. Die Augen gewöhnen sich schnell an die Pixel in der Brille – und akzep­tieren die virtuelle Realität sofort: die Burg mit dem bedroh­li­chen Wächter, die Erde unter dem durch­sich­tigen Satel­li­ten­boden, den Hai über der Unter­see­sta­tion. Entkommen ist das Ziel. Nur wie?

VR Brille
© vrCave

Per WLAN sind die bis zu vier Abenteurer mit einem Laptop verbunden, nicht per Kabel über die Decke: „Damit ist man nicht einge­schränkt, bis das Kabel ‚Stop‘ sagt“, erklärt Bove. Per Controller nimmt man Gegen­stände auf, wirft sie oder verwendet sie als Werkzeug. Das Quiet­sche­ent­chen im Unter­was­ser­sze­nario ist ein beliebtes Übungs­ob­jekt. An dem man sich aber nicht zu lang aufhalten sollte: Der Hai beschä­digt das schüt­zende Glas, man muss schnellst­mög­lich einen Ausweg finden. Die Gefahr erscheint so real, dass man tatsäch­lich das Gefühl hat, zu wenig Luft zu bekommen.

Was ist der Unter­schied zu einem konven­tio­nellen Escape Room?

Anders als bei einem realen Escape Room ist die Sicht virtuell nicht auf die Grenzen des Raumes beschränkt. Zwar ist die Bewegungs­frei­heit über Decken­sen­soren definiert, aber die Software bietet einen weiteren Horizont an. Ob ins mittel­al­ter­liche Dorf, in den Ozean oder in die Tiefen des Weltalls, inklusive poten­zi­eller Höhen­angst. Schnell vergisst man, dass alles am Computer erzeugt ist, auch wenn die Mitspieler*innen lediglich als Helm und Hände erscheinen. Man erlebt gemeinsam Abenteuer. Auf Leben und Tod. Nach einem Haian­griff etwa läuft einem Blut über das Visier, ein in die Schwe­re­lo­sig­keit des Alls verlo­renes wichtiges Item lässt die Spieler trocken schlucken. Es geht ums Ganze.

Aber auch darum, ein Erfolgs­er­lebnis mitzu­nehmen, betont Bove: „Die Leute sollen positiv rausgehen, und das gehen sie, wenn sie das Spiel zu Ende gespielt haben.“ Das Team um die Geschäftsführer*in Sergej und Swetlana Hörner sorgt dafür, dass niemand die Anlage traurig verlässt. Zudem sind verschie­dene Schwie­rig­keits­stufen wählbar. Maximal 40 Minuten sind zwar angesetzt, aber: „Wer länger braucht, braucht länger“, beruhigt Bove. Wer schneller ist, bekommt als Bonus ein Horror-Abenteuer zum Durchlaufen.

Was erwartet mich im VR-Escape-Room?

Immer mittwochs und donners­tags sind die VR-Spiele im Angebot, dann fallen Lasertag-Aktionen aus. Die kanadi­sche Firma VR Cave program­miert die Spiele, inklusive Anregungen der Reislinger. Die erweitern ihr Angebot konti­nu­ier­lich: „Wir gehen mit der Technik mit“, sagt Bove. Geplant sind etwa Räume innerhalb des Komplexes mit neuen Spielen, eines mit Zombies, ein Tanzspiel mit Laser­schwer­tern oder etwas in der Art von „Space Invaders“.

Bis zuletzt kann man sich nicht sicher sein, dass man lebend aus dem gewählten Szenario heraus­kommt – und nicht gefressen oder geopfert wird oder verglüht. Doch letztlich hat man sich die Giftspinnen aus dem Helm gewischt, den Drachen bezwungen, den Unter­was­ser­tempel entdeckt oder das Raumschiff gerettet – und ist glücklich! Bove hilft, den Helm abzunehmen: „Willkommen in der Realität.“ Danke – aber können wir nicht gleich noch einmal spielen?

Buchungen sind ausschließ­lich online oder direkt vor Ort möglich: www.lasertag-revolution.de, Am Bötzel 15, 38446 Wolfsburg, 05636/9288626, info@lasertag-revolution.de. Preis: 120 Euro pro Gruppe.

Matthias Bosenick

2019

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