Das bunte Innere eines Laden von Ehme de Riese mit ihm im Bild

Ein Optiker, wie ihn nur Wolfsburg hat

Lerne Ehme de Riese kennen

Ein bunter Vogel? Ein verrückter Optiker? Egal, was man über Ehme de Riese denkt, er fällt auf – nicht nur mit seinen farben­frohen Outfits, bunten Brillen­ge­schäften und seinem Engage­ment für Wolfsburg, sondern auch mit seinem einzig­ar­tigen Lebensweg.

Wie Ehme de Riese Optiker wurde

Aufge­wachsen ist Ehme de Riese als Sohn eines Melker­meis­ters auf dem Rittergut Nordsteimke. In seiner Kindheit war hier immer viel los. Mit seinen fünf Geschwis­tern, den Hofan­ge­stellten und den rund 20 anderen Familien, die auf dem Rittergut wohnten und arbei­teten, gab es auf dem Hof und in der umlie­genden Natur viel zu erleben.

Optiker Ehme de Riese in einem bunten Anzug und Hut
Ehme de Riese © Ehme de Riese

In Wolfsburg sei die Grundlage seiner Persön­lich­keit gelegt worden, die auf Freiheit und Abenteu­er­lust basiere, sagt er.

Ein Foto von einem gepflasterten Hof mit einem Gutshaus und blattlosen Bäumen davor
Rittergut Nordsteimke © WMG Wolfsburg
eine grüne Koppel mit Zäunen und Bäumen im Hintergrund
Natur am Rittergut Nordsteimke © WMG Wolfsburg
Hauswand eines Fachwerkhauses, dahinter ein Hof und ein Gutshaus
Rittergut Nordsteimke © WMG Wolfsburg

Nach dem Abitur war Ehmes eigent­li­cher Traum­beruf Lehrer für Mathe und Sport. Doch nach sechs Semestern an der Uni gab es plötzlich zu viele Lehrer und zu wenig freie Stellen. Eine Anstel­lung zu finden, schien nahezu unmöglich. Frustriert darüber, dass man ihn nach der Beendi­gung seines Studiums nicht brauchen würde, brach er ab. Eine große Enttäu­schung für seinen Vater, denn von den sechs Kindern, war Ehme der Einzige, der Abitur machen konnte und somit die Möglich­keit hatte zu studieren.

Was nun? Nach vier Monaten hatte Ehme eine Idee – eine Ausbil­dung zum Augen­op­tiker. Ihm gefiel die Idee, seine kommu­ni­ka­tive Art, natur­wis­sen­schaft­li­ches Know-how und den empathi­schen Umgang mit Menschen zu kombinieren.

Steiler Aufstieg

Um das Handwerk zu lernen, verließ er seine Heimat­stadt Wolfsburg und ging zu dem Optiker-Unter­nehmen Fielmann in Münster. Nach seiner Meister­prü­fung blieb er nicht im Unter­nehmen, denn für Ehme war klar: Er wollte die Selbst­stän­dig­keit. Doch das brachte ein großes Risiko mit sich, denn für das Start­ka­pital überschrieb sein Vater ihm alles, was die Familie besaß. Wäre er geschei­tert, hätte er die Familie ruiniert.

Mit 30 Jahren eröffnete er sein erstes Optiker­ge­schäft in der Innen­stadt von Stuttgart. In wenigen Jahren folgten weitere neun Filialen, ein eigener Großhandel und sechzehn Franchises. Schon nach kurzer Zeit konnte Ehme seinem Vater alles zurück­zahlen. Schnell entwi­ckelte er sich zum Brillen­dis­counter. Zwar bediente er ein breit gefächertes Sortiment von günstig bis edel, mit hohen Arbeits­stunden und möglichst billigen Preisen kämpften er und seine Mitar­beiter jedoch täglich für den maximalen Gewinn. Schließ­lich war er nicht der beste Optiker, sondern der günstigste.

Alles auf Anfang

Nach rund 20 Jahren Selbst­stän­dig­keit hielt er inne und fragte sich, wie er in Zukunft weiter machen wolle. Da dachte er an seine Kindheit in Wolfsburg, die Werte, den Führungs­stiel und die Leiden­schaft seines Vaters für seinen Beruf zurück und beschloss, mit 50 Jahren alles zu verkaufen und 2002 alleine in Wolfsburg noch einmal von vorne anzufangen.

In den 27 Jahren Reisezeit betrach­tete ich meine Heimat­stadt immer als eine Insel der ‚Glück­se­lig­keit‘.

Stand Stuttgart für Discoun­ter­preise und Hustle Culture, so kehrte er in Wolfsburg zu dem zurück, was er eigent­lich wollte und hat sich heute ein lokales Unter­nehmen aufgebaut, auf das er stolz ist und dessen Läden durch farben­frohe Fassaden im Wolfs­burger Stadtbild auffallen.

In Wolfsburg und der Region ist Ehme de Riese für seine farben­frohen und extra­va­ganten Brillen in eigenen Designs und die Produk­tion in Deutsch­land bekannt. Seine Gestelle sind nichts für jeden, aber in den bunt einge­rich­teten Geschäften wird jeder Einkauf zum Erlebnis und wer fündig wird, geht mit einem Kunstwerk auf der Nase nach Hause.

Das Äußere des Optiker-Geschäfts "Ehme de Riese TRENDIGES."
TRENDIGES. © Ehme de Riese

Hohe Qualität, ausge­prägtes Technik­be­wusst­sein und ein feines Gespür für richtungs­wei­sendes Design ist der Anspruch von uns Wolfsburgern.

Bunt, bunter, Ehme

Ehme de Riese und Geschäftspartner Karsten Eckhoff sitzen auf einer Bank vor einem der Geschäfte von Ehme de Riese
Ehme de Riese und Geschäfts­partner Karsten Eckhoff © Ehme de Riese

Wer Ehme begegnet, wird ihn sofort erkennen, denn mit seinen extra­va­ganten, bunten Anzügen ist er unver­kennbar. Streifen, Punkte, Batik­muster oder doch mal Blumen. Und das alles in jeder Farbe des Regen­bo­gens und dazu neben der bunten Brille der eigenen Marke ein passender Hut. Das beschreibt Ehmes Modestiel vermut­lich ganz gut. Einen Muster- und Farb-Mix, den sich viele vermut­lich nicht trauen würden, trägt er täglich, denn er mag Kleidung, die nicht dem Mainstream entspricht. Deshalb lässt er sich seit seinem 33. Lebens­jahr jedes seiner Outfits extra entwerfen und schnei­dern – echte Unikate, die kein anderer auf dieser Welt trägt. Immer im Stiel seiner Lieblings­farbe: Bunt!

Wie Ehme de Riese eine Fußball­kar­riere rettete

Auch abseits seiner Geschäfte trifft man Ehme.

Eine seiner Leiden­schaften ist der Fußball. Regel­mäßig geht er ins Stadion – natürlich in einem seiner unver­kenn­baren, bunten Anzüge – und feuert den VfL Wolfsburg an. Lange Zeit spielte Ehme in seiner Freizeit selbst Fußball. Fan des VfL ist er schon seit seiner Kindheit.

Nennen Sie mir einen Fußball­club in Deutsch­land, der so alt ist wie seine Stadt:

DER VFL WOLFSBURG.

Auch abseits der Fan-Tribüne unter­stützt er die Wolfs­burger Sport­teams als offizi­eller Optiker der VfL-Frauen­fuß­ball-Mannschaft und des Eishockey-Teams Grizzlys Wolfsburg. Durch dieses Engage­ment rettete er vor einigen Jahren sogar die Karriere der Profi-Stürmerin Ewa Pajor.

Das Innere eines Optiker-Ladens von Ehme de Riese
GLÄSERNE MANUFAKTUR © Ehme de Riese

Bei einem gemein­samen Event mit den VfL-Damen und dem Team von Ehme de Riese schaute Ewa in ein Gerät zur Vermes­sung der Augen. Der Computer schlug sofort Alarm. Das Optiker-Team schaute genauer hin und stellte fest, dass Ewa eine Augen­krank­heit hatte, die zur fortschrei­tenden Ausdün­nung und kegel­för­migen Verfor­mung der Hornhaut des Auges führt. Zu dem Zeitpunkt hatte sie nur noch eine Sehkraft von unter zwanzig Prozent. Bis dahin hatte niemand die Erkran­kung erkannt. Ehme wandte sich an Experten und mit spezi­ellen Kontakt­linsen und einer Operation konnte Ewa geholfen werden, so dass sie heute mit den Linsen nach geheimem Rezept, das sicher verwahrt bei Ehme de Riese im Safe liegt, eine Sehkraft von 165 Prozent hat und noch heute erfolg­reich für den VfL Wolfsburg und die polnische Natio­nal­mann­schaft spielt.

Ich bin stolz auf unsere Weltof­fen­heit. Mehr als 150 Natio­na­li­täten leben in Wolfsburg.

Das bunte Innere des Optiker-Ladens U17. & LINSENBUTIKKE.
U17. & LINSENBUTIKKE. © Ehme de Riese

Kunst und Kultur

Aber Ehme ist nicht nur Sport‑, sondern auch Kultur-Fan und ‑Förderer.Er unter­stützt soziale und kultu­relle Projekte, die Wolfsburg weiter zu einer erleb­nis­rei­chen Stadt machen, wie beispiels­weise die Inter­na­tio­nale Sommer­bühne im Schloss Wolfsburg und die Lesetage im Kultur­zen­trum Hallenbad – Kultur am Schachtweg. Als Partner und Sponsor ist Ehme de Riese außerdem Teil des kultur­quar­tier Wolfsburg, einem gemein­nüt­zigen Verein zur Organi­sa­tion kultu­reller Veran­stal­tungen. Aber Ehme organi­siert auch eigene Kultur­ver­an­stal­tungen wie Konzerte oder Kunst­aus­stel­lungen – da wird der eigene Laden auch mal temporär zur Kunstgalerie.

Immer, wenn ich unsere Stadt ansteuere, erlebe ich Natur, ein aufge­räumtes, modernes Stadtbild. Das bedeutet Wolfsburg für mich, eine junge Stadt, kurze Wege und sehr viel Grün.

Ein Foto von dem Optiker Ehme de Riese
Ehme de Riese © Ehme de Riese

Antonia Müller

03/2024

Beitrags­bild: Ehme de Riese in einem seiner Geschäfte © Ehme de Riese

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