Eine der Schleiereulen in braun und weiß

Hilfe für Schleiereulen

In den 1970er Jahren zählten die Schlei­er­eulen zu den gefähr­deten Arten. Dass sich der Bestand in Wolfsburg in den vergan­genen Jahrzehnten positiv entwi­ckelt hat, ist engagierten Vogelfreunden*innen zu verdanken. Doch nun ist die Not bei den Eulenschützern*innen groß: Sie suchen Nachwuchs.

Horst Seelers Herz schlägt für die Schlei­er­eulen. Seit 1993 kümmert er sich um die nützli­chen Vögel. Damals hat er 160 Schlei­er­eulen-Nistkästen übernommen und alle alleine kontrol­liert. Inzwi­schen hat Horst Seeler Mitstreiter*innen gewinnen können. Mit vereinten Kräften wurden defekte Kästen ersetzt und neue aufge­hängt. Heute hängen im Zustän­dig­keits­ge­biet der ornitho­lo­gi­schen Arbeits­gruppe „Hilfe für Schlei­er­eulen“ 500 „Eulen­villen“. So nennen die Tierfreunde*innen die Kästen, denn sie haben die beacht­liche Größe von einem Meter Breite und jeweils 70 Zenti­meter Höhe und Tiefe.

In Wolfsburg, im Landkreis Gifhorn und im Norden des Landkreises Helmstedt sind die Helfer*innen in Dreier­teams unterwegs, um in 300 Dörfern Nistkästen zu kontrol­lieren und Jungvögel zu beringen. Mit ihrer Arbeit ermög­li­chen die Eulenschützer*in(nen) den Vögeln, die Brut in Ruhe großzu­ziehen. „Wenn wir ihnen nicht helfen würden, gäbe es keine Schlei­er­eulen mehr“, ist sich Horst Seeler sicher. Zu weit verbreitet sind die natür­li­chen Feinde der hilflosen Jungen im Nest. Aus diesem Grund hängen die Kästen mindes­tens in fünf Meter Höhe.

Akribi­sche Dokumen­ta­tion der Schleiereulen

Doch Seeler nutzt die gewon­nenen Daten auch für Forschungen. „Wir wollten wissen, wie alt Schlei­er­eulen werden, ob sie einem Ort treu bleiben und wie partner­treu sie sind“, erklärt der Natur­lieb­haber. Deshalb wird alles akribisch dokumen­tiert und ausge­wertet. Doch seit dem vergan­genen Jahr weist die Statistik Lücken auf: „2019 konnten wir nicht alle Kästen kontrol­lieren, weil Helfer und Beringer fehlen“, klagt Horst Seeler.

Hier ist im wahrsten Sinne des Wortes Not am Mann“, unter­streicht die Wolfs­burger Autorin Nicole Schaa. Sie engagiert sich seit 2017 in der Arbeits­gruppe und hat sich jetzt für einen Berin­gungs­kurs angemeldet. Um bei „Hilfe für Schlei­er­eulen“ mitzu­ma­chen, sind keine Vorkennt­nisse erfor­der­lich. „Jeder kann helfen. Der Basis-Job ist Leitern tragen und festhalten. Aber wir brauchen auch Hilfe beim Kontrol­lieren der Nistkästen und beim Beringen der Schlei­er­eulen“, erklären die beiden Eulen­schützer. Ein Auto mit Anhän­ger­kupp­lung sei sinnvolles Zubehör, denn die Leitern müssen zum Einsatzort trans­por­tiert werden. Aber auch Compu­ter­be­geis­terte sind willkommen. Schließ­lich sollen die gesam­melten Daten für die Vogel­warte einge­pflegt werden.

Beate Ziehres

Kontakt
E‑Mail: info@hilfe-fuer-schleiereulen.de
Tel.: 0151 56517339

www.hilfe-fuer-schleiereulen.de

Spenden
Eure finan­zi­elle, materi­elle oder tatkräf­tige Unter­stüt­zung ist herzlich willkommen.

Ausgabe 11, DEIN WOLFSBURG, 2020

© JSG
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